Nation und internationale Ordnung
Jegliche internationale Ordnung ist nur so gut, wie sie die Wohlfahrt der Nationen (Völker) fördert, vor allem aber Behauptung und Entwicklung ihrer Kulturen sichert: Ethnopluralismus. Denn die Kultur ist Frucht des Wirkens des Geistes des Menschen, d.h. seiner „Würde“. Kultur ist das „eigentlich Menschliche“. Das Volk ist der Träger der Kultur: Grund genug, Geist, Kultur und Volk den Primat auf der ethischen Werteskala zuzuerkennen! Politik gegen das Volk ist Politik gegen das eigentlich Menschliche.
Die Konstruktion einer internationalen Ordnung ist dennoch unverzichtbar, in der das bisherige Chaos-Recht des Dschungels durch rechtliche Strukturen ersetzt wird. Eine multiethnische Ordnung (als vermischte, also zerstörte Kultur) ist zweifellos als menschenfeindlch abzulehnen. Allerdings ist das gedeihliche Zusammenleben von Volksgruppen verwandter Ethnien in einem Bezugsraum, sogar in einem Staat durchaus möglich, wenn (wie in der Schweiz) ein effektiver Ordnungsrahmen das ungestörte Leben der Ethnie in ihrem Lebensraum sicherstellt. Der zentrale Webfehler der EU ist es gerade, daß die Völker entnationalisiert und dazu noch ausgebeutet und wirtschaftlich zerstört werden. Damit wurde dieses Gebilde zum Prototyp eines die Menschenwürde zutiefst verletzenden Regelsystems zugunsten der parasitären Clique der US-basierten Oligarchen.
Unterwerfung als internationale Ordnung: Eurozentrismus?
Eine ganze Reihe europäischer Nationen fand es ganz natürlich, weit über den eigenen Siedlungsraum hinaus Herrschaft über ferne Völker zu beanspruchen und sie auszubeuten, so weit ihre Macht reichte.
Lange warf man deshalb diesen Europäern „Eurozentrismus“ vor. Keine treffende Einordnung, denn die Britische Herrschaft sollte keineswegs Kultur bringen, auch nicht die europäische. Bestenfalls suchte sie britischen Drill in Truppen von Eingeborenen einzupflanzen: Nicht mehr der Mensch war das „Maß aller Dinge“, sondern der Brite als Herrscher und die Geldschränke der City of London. Tatsächlich verachteten die Herren des Britischen Weltreiches die unterworfenen Völker ohne Rücksicht auf deren reiche und Jahrtausende alte Kultur. Sie sahen die „Britische Rasse“ als privilegiert und „auserwählt“ an, nur sie galt ihnen als im eigentlichen Sinne menschlich; allerdings verfiel der einfache Volksangehörige der gleichen Verachtung und Ausbeutung wie der unterworfene Eingeborene. Durch rücksichtslose Beraubung unterwarfen sie die Angehörigen jeder Nation den egomanischen Interessen der „City“.
Globalismus und Hegemonie
Heute ist diese Macht von den Beherrschern der USA usurpiert, die weiten Bereichen der Welt, auch Europa, ihren „Lebensstil“ (nicht: Kultur) aufdrängen. Damit wird Europa (und Raum weit darüber hinaus) erstmals von einer außereurasischen Macht dominiert. Auch für die USA geht es ganz zuletzt um Kultur der „tributpflichtigen Vasallen“ (BRZEZINSKI). Die militärisch und durch den Dollarschwindel gestützte imperiale US-Hegemonie tarnt sich als „Globalismus“, die Martin Lichtmeß (in „Ethnopluralismus“) als „totalitäre Entartung des Liberalismus“ sieht, in der „Neoliberalismus und Kulturmarxismus (also ideologisch-dogmatischer Ungeist) verschmelzen“. Der Begriff soll vorspiegeln, die immer wieder blutig entartende US-Herrschaft und Ausbeutung wäre „etwas Gutes für alle“, im Sinne eines „Commonwealth“ oder des Tarnbegriffs „Neue Weltordnung“. Er bedeutet nichts weiter als die Perfektionierung der absoluten Herrschaft des „Clubs der Ultrareichen“, der Oligarchen der USA.
Dem Endstadium ihrer Herrschaft soll eine Transformation der Gesellschaft vorausgehen, die eine gesichtslose Masse von atomisierten Einzelwesen erzeugt, aller natürlichen Bindungen beraubt, geistlos und ohne einen Begriff der Identität. Es ist den Oligarchen bereits geglückt, mächtige Organisationen wie UNO, WHO, WTO, Weltbank, IWF, OECD und EU zu Instrumenten ihrer Interessen zu machen.
Multipolare Ordnung
Gegen diese Herrschaftsform wandten sich die großen Völkerbünde Asiens und Nationen in aller Welt. Sie fordern „Entdollarisierung“ und eine multipolare internationale Ordnung. Rußland wurde durch den offenen Vernichtungswillen der US-Cliquen und deren europäische Wasserträger an ihre Seite gedrängt. Es bildete sich die stetig erstarkende Allianz der BRICS-Staaten, die immer mehr Nationen anzieht. Die Abkehr vom Dollar ist weit fortgeschritten.
„Multipolarität bedeutet: Nicht mehr eine einzige Weltmacht beherrscht die Welt mit ihren Werten, sondern mehrere gleichberechtigte Mächte setzen in ihren Regionen ihre Vorstellungen von Recht und Ordnung durch“, so die Definition von AfD-Bundessprecher Tino Chrupalla.
In der Vergangenheit haben die USA Putsche inszeniert und Kriege vom Zaun gebrochen, sobald sich ein Staat aus der Dollar-Hegemonie und ihrer räuberischen Rohstoffpolitik lösen wollte. Das erste Opfer dieser Politik (unter Roosevelt) war offenbar Deutschland (Abkehr vom Goldstandard; Barter-Handel):
“Das unverzeihliche Verbrechen Deutschlands … war der Versuch, seine Wirtschaftskraft aus dem Welthandelssystem herauszulösen und ein eigenes Austauschsystem zu schaffen, bei dem die Weltfinanz nicht mehr mitverdienen konnte.“ (CHURCHILL zugeschrieben).
In Bezug auf die Wohlthat-Gespräche nach Kriegsbeginn: „… um die Lösung Deutschlands vom Goldstandard gehandelt habe, … wir schlugen vor, die Feindseligkeiten einzustellen, sofern sich Deutschland bereit erklärt, zur Goldwährung zurückzukehren…” (LIDDEL HART–Zeitschrift “Tomorrow” 1947/6)
Später traf diese US-Politik Mossadegh, Gaddafi, Milosevic, Hussein, Assad und viele andere.
Dugin und das Konzept “Pluriversum”
Als Konzept einer alternativen geopolitischen Weltordnung hat der russische Vorzeige-Philosoph Alexander Dugin eine multipolare Ordnung in „Großräumen“ vorgeschlagen, der er den Namen ‚Pluriversum‘ gibt. Er setzt diese Einheiten mit „Imperien“ oder „Zivilisationen“ gleich. Innerhalb der Großräume definiert er weiter keine Kriterien, nach denen sie gestaltet sind. Es gilt nur ein Interventionsverbot eines anderen Raumes, so daß der Beherrscher sein Konzept und seine Interessen weitgehend realisieren kann. Insbesondere sollen die Großräume nicht ethnisch bestimmt sein! Deshalb kann seine Vorstellung einer internationalen Ordnung der zentralen Forderung des Ethnopluralismus nicht genügen, sie gewährleistet eben nicht die geistige Erhaltung und Entwicklung der Kulturen, der Völker.
Allerdings hat Dugin, anscheinend im direkten Widerspruch zu seiner Konstruktion der Ordnung des „Pluriversums“, durchaus die zentrale Rolle von Geist und Volk erkannt. Sein neues Werk (Kopp, „Das große Erwachen gegen den Great Reset“) macht zum Thema, daß die essentielle Eigenschaft des Menschen, die Menschenwürde, mit seinem geistigen Prinzip, mit den Kulturen identisch ist, daß allein die Erhaltung und Entwicklung des Volkes die Erhaltung seiner Würde sichert: „Was nun erwache, seien … die Menschen, die menschlich bleiben wollen, die ihre Freiheit behalten wollen, ihre Geschlechtsidentität, ihre Kultur, ihr Leben, die konkreten Bande zu ihrer Heimat, zur Welt um sie herum, zum Volk! Beim großen Erwachen geht es nicht um die Eliten und Intellektuellen, sondern um das Volk … die Menschen an sich.“
Vermutlich sieht also Dugin durchaus, daß der Kriterienkatalog des Inhaltes des Begriffes „Pluriversum“ ganz grundsätzlich erweitert und akzentuiert werden muß, um Geist, Kultur, Volk in den Mittelpunkt zu stellen.
Das Pluriversum – deutsche Sektion der Noomachie?
Eine kleine Gruppe von Intellektuellen in der BRD hat diese Deutungsarbeit bereits vollzogen. Sie nannten sich „PLURIVERSUM“ (https://pluriversum.info/). Damit nehmen sie einmal in Anspruch, daß ihre Gedanken in Bezug auf gesellschaftliche und internationale Ordnung grenzüberschreitend sich nicht auf den engen Lebensraum der BRD beschränken. Andererseits, daß ihre Vorstellung eine internationale Ordnung des Ethnopluralismus meint, in der die ungestörte Entfaltung jeder der verwandten Kulturen ihr Lebensrecht hat. Und drittens, daß die Gemeinschaft PLURIVERSUM für ein weites Spektrum an gesellschaftlichen Modellen und Weltanschauungen, auch Religionen, offen ist.




