Ein Mythos ist unsterblich. So auch im Falle der großen Deutschen Leni Riefenstahl (Bildmontage: WIR)

Leni Riefenstahl – ein Mythos ist unsterblich

Über Leni Riefenstahl gibt es eine Vielzahl von Dokumentationen. „Leni Riefenstahl – Das Ende eines Mythos“ auf Arte und nun jüngst auf den Filmfestspielen von Venedig unter dem Titel „Riefenstahl“.

Wir nehmen ihren 21. Todestag und das jüngste ‘Enthüllungswerk’ zum Anlass, mit nachfolgendem Bericht, der bunten Republik ins Gesicht zu speien, die eine große, eine monumentale Deutsche nicht würdigt. Wir bemühen Fakten und verweigern uns einer moralisierenden Geschichtsschreibung.

Das Gute an einem Mythos ist, dass er die Zeit überlebt. Das kann ‚unserer Leni‘  selbst die bunte Republik nicht nehmen.

Vor 21 Jahren starb Leni Riefenstahl

Zeitzeichen, der 8 September 2003: Vor 21 Jahren verstarb im hohen Alter von 101 Jahren Helene Bertha Amalie Riefenstahl, von allem nur kurz „Leni“ genannt!

Stationen eines großen deutschen Lebens

Die am 22. August 1902 in Berlin Wedding, als Tochter eines selbständigen Handwerksmeisters geborene Leni Riefenstahl, zeigte schon früh eine künstlerische Ader und erhielt auch Klavierunterricht. Die Mutter wollte ihre künstlerische Ader fördern, stieß dabei aber zunächst auf den Widerstand des Vaters, der seine Tochter später in der Verwaltung seiner Firma im Büro einsetzen wollte! Daneben zeigte sie auch bereits früh ein ausgesprochenes Talent für Sport.

Im Jahre 1918 beendete sie ihre Schulausbildung auf dem Kollmorgenschen Lyzeum (eine privatrechtlich organisierte Mädchenschule, damals auch „höhere Töchterschule“ genannt) in Berlin Tiergarten mit dem Abschluß der mittleren Reife. Die Sportbegeisterung aber ließ sie nicht mehr los, sie wurde Mitglied in einem Schwimmclub, trat einem Turnverein bei, spielte Tennis und ruderte und segelte auf dem Zeuthener See. Sie erhielt auch für kurze Zeit Mal und Zeichenunterricht an der staatlichen Kunstgewerbeschule in Berlin und nahm hinter dem Rücken des Vaters auch Tanzstunden an der damals bekannten Grimm-Reiter-Schule am Kurfürstendamm. Als ihr Vater das erfuhr, schickte er sie kurzerhand in ein Pensionat nach Thale im Harz. Dort aber, nicht mehr unter den Augen des strengen Vaters, nahm sie weiterhin heimliche Tanzstunden und spielte auch auf einer Laienbühne Theater.

Später, nach der Aussöhnung mit dem Vater arbeitete sie von 1920 bis 1923 als dessen Sekretärin in seinem Betrieb, wo sie vor allem wichtige wirtschaftliche Zusammenhänge kennenlernte und sich auch in Stenografie und Buchhaltung weiterbildete. Ihr Vater, der unterdessen ihr Talent erkannt hatte und auch förderte, erlaubte ihr jetzt auch den Tanzunterricht fortzusetzen, den sie dann auch noch um eine Ballettausbildung erweiterte. Ganz Interessant in diesen Jahren nahm sie auch noch Boxunterricht (eindeutig zur Förderung von Selbstverteidigung)!

Beginn einer hoffungsvollen Karriere als Tänzerin

Noch im Jahre 1923 ging sie mit dem Tennisprofi Otto Froitzheim eine erste, von ihr wohl auch ernsthaft gemeinte (sie waren bereits verlobt), Beziehung ein. Diese endete allerdings bereits 1924 wieder, vor allem wohl auch, weil Froitzheim es mit der Treue nicht so genau nahm (er hatte unter anderem auch eine Affäre mit der damals sehr bekannten Schauspielerin Pola Negri).  Zu Leni Riefenstahls Freunden und Bekannten gehörte auch der Bankier und Filmproduzent Harry Sokal. Dieser war von ihrem Talent überzeugt und finanzierte ihre Solo-Kariere als Tänzerin. Er organisierte eine Tournee mit 70 Auftritten im In- und europäischen Ausland. Der berühmte Max Reinhardt arrangierte für sie zudem zwei Auftritte in den Kammerspielen des Deutschen Theaters in Berlin. Ganz Offensichtlich war mit Leni Riefenstahl ein neuer Stern am deutschen Kulturhimmel aufgegangen, doch dann kam das jähe Ende.

Jähes Ende der Tanzkarriere

Im Sommer 1924 zog sie sich bei einem Auftritt in Prag eine Knieverletzung zu, die ihre tänzerische Karriere beendete. Auch auf Anraten von Freunden hin, nutzte sie jetzt ihr erhebliches künstlerisches Talent in der noch jungen Filmbranche. In dieser Zeit wirkte sie vor allem auch in vielen Heimat- und Bergfilmen mit, wobei sie u.a. auch den berühmten Luis Trenker kennen lernte, der ihr ein väterlicher Freund wurde und sie sehr schätzte und förderte (Selbstverständlich macht die heutige Schund-Presse daraus eine sexuelle Beziehung).

Ihre erste große Filmrolle erhielt sie 1926 mit der weiblichen Hauptrolle im Bergdrama „Der heilige Berg“. Knapp ein Jahr später kam er unter dem Titel The Holy Mountain auch in die US-amerikanischen Kinos. Im Jahre 1928 bewies Leni Riefenstahl ihr Multitalent mit der weiblichen Hauptrolle in Rolf Raffès Filmdrama über den Selbstmord des österreichischen Thronfolgers Rudolf (Sissis Sohn). Sie spielte dessen Freundin Maria Vetsera, die dem Prinzen in den Freitod folgte!

Sie erhielt auch die weibliche Hauptrolle im Filmdrama: “Die weiße Hölle vom Piz Palü“, von 1929. Der Film wurde einer der größten internationalen Erfolge seiner Zeit und sprengte auch an den US-Kassen alle Rekorde. Im Jahre 1932 entstand dann mit dem mystischen Heimatfilm: „Das blaue Licht“, ihr erster Film, in dem sie nicht nur die Hauptrolle spielte, sondern auch selber das Drehbuch schrieb und Regie führte. Zwischen 1932 und 1933 entstand als deutsch-amerikanische Koproduktion der Film: „SOS Eisberg“, in dem Sie auch die Hauptrolle spielte. Die Dreharbeiten zu diesem Film fanden auf Grönland und in den Schweizer Alpen statt. Erneut regnete es Filmpreise und hohes Lob für das deutsche Multitalent!

Internationale Anerkennung, nationalsozialistische Auftragsarbeiten als Filmemacherin

Inzwischen waren Adolf Hitler und Josef Goebels auf sie aufmerksam geworden. Man suchte eine fähige Kraft, um die Parteitage der NSDAP zu dokumentieren. Nach der Regierungsübernahme der NSDAP im Januar 1933 erhielt Leni Riefenstahl deshalb von Adolf Hitler persönlich den Auftrag, über die nächsten drei Parteitage der NSDAP eine Dokumentationsserie zu drehen. Unter den Titeln „Sieg des Glaubens“„Triumph des Willens“ und „Tag der Freiheit – unsere Wehrmacht“ entstanden eine Film-Trilogie über die Nürnberger Parteitage der NSDAP, die als Filmdokumentation wiederum weltweit neue Maßstäbe setzten. Die Arbeiten erregten weltweites Interesse und liefen sogar in amerikanischen Kinos. Auf den Filmfestspielen in Venedig und der Pariser Weltfachausstellung wurden Riefenstahl ihre Dokumentationen mit internationalen Filmpreisen ausgezeichnet. Und auch in Deutschland selber erhielt sie zweimal den nationalen Filmpreis. Damit hatte Leni Riefenstahl sich international als eine der besten Dokumentarfilmerinnen ihrer Zeit durchgesetzt.

Heute wird sie eben wegen dieser Filme als „Hitlers Propaganda-filmerin“ verunglimpft. Eine völlig überzogene Reaktion, die Filme waren Auftragsarbeiten der NSDAP, dementsprechend gab es da natürlich auch ein Mitspracherecht der Partei bei der Gestaltung. Auf gut Deutsch gesagt: Leni Riefenstahl hatte nur ihren Job gemacht, für den sie bezahlt worden war. Eine Beziehung zur NSDAP gab es nicht, sie war auch nie Parteimitglied gewesen. Innerhalb der NSDAP aber gab es um ihre Arbeit viel Krach. Dr. Joseph Göbbels, der für sein „Einverständnis“ sexuelle Gefälligkeiten verlangte, die er aber nicht bekam, lehnte sie als „unbegabt“ ab (Dr. Goebbels war für sein triebhaftes Verhalten bekannt. Er wurde seinerzeit in Verbindung mit seinem verklumpten Fuß, von vielen Frauen der UFA nur „der hinkende Teufel“ genannt und hatte deswegen wiederholt großen Ärger mit Hitler, der von seinen Mitarbeitern mehr Selbstdisziplin verlangte)!

Aber auch Göhring, Hess und Rosenberg waren gegen Leni Riefenstahl und lehnten sie auch kategorisch ab (In erster Linie, weil sie sich weigerte, der Partei beizutreten). Sie bekam den Auftrag letztendlich nur, weil Adolf Hitler persönlich ein begeisterter Fan ihrer Filme gewesen war und fest an ihr Talent glaubte (Was man ihr natürlich später auch negativ auslegte)!

Im Jahre 1938 veröffentlichte sie ihre zweiteilige Dokumentation über die Olympiade von 1936 in Berlin. Erneut erhielt sie hohe internationale Anerkennung, unter anderem auch die Goldmedaille des Internationalen olympischen Komitees und den kaiserlich-japanischen Filmpreis!

Nach dem Ausbruch des Zweiten Weltkrieges drehte Sie eine Front-Dokumentationen über den Polenfeldzug. Erneut war es eine Auftragsarbeit der NSDAP, erneut wirft man ihr das heute negativ vor. Die heutige Gutmenschen-Gesellschaft diffamiert sie prinzipiell als Hitlers Propagandafilmerin, die sie so nie gewesen ist!

Vor den alliierten Spruchkammern wurde sie nach1945 als „Mitläuferin“ eingestuft, was man ihr dann natürlich auch zum Vorwurf machte (Man verlangte in diesen Kreisen generell „antifaschistisches Heldentum“ von jedermann). Sie wurde, obwohl eine der größten deutschen Künstlerinnen des zwanzigsten Jahrhunderts, von der geistig kranken Nachkriegsgesellschaft wie eine Aussätzige behandelt!

Revolutionäre Filmprojekte

Bereits in den 1930er Jahren plante Riefenstahl, Eugen d’Alberts Oper Tiefland zu verfilmen, scheiterte aber immer wieder an den Schwierigkeiten bei der Finanzierung. Erst durch einen Vertrag mit der Tobis-Film konnte sie das Projekt schließlich realisieren. Sie übernahm selbst die weibliche Hauptrolle und fungierte auch als Regisseurin. Die Dreharbeiten begannen während des Zweiten Weltkriegs, am 1. August 1940. Da die Außenaufnahmen aufgrund des Einmarsches italienischer Truppen in Südfrankreich nicht in den Pyrenäen – wo die Handlung des Films spielte – gedreht werden konnten, wurden die Drehorte unter anderem auch nach Mittenwald verlegt. Die Innenaufnahmen wurden ab 1942 in den Tobis-Ateliers Berlin-Johannisthal, der UFA-Stadt in Babelsberg und ab 1944, um den Bombenangriffen auf das Reichsgebiet zu entgehen, in den Barrandov-Ateliers in Prag gedreht. Um ihrem Film Authentizität zu verleihen, besetzte Riefenstahl die Komparsen-Rollen mit südländisch aussehenden Sinti und Roma, die aus den Zwangsarbeitslagern Salzburg-Maxglan und Berlin-Marzahn rekrutiert wurden.

Nachkriegswirren um Riefenstahls Schaffen

Am 21. März 1944 heiratete Riefenstahl in Kitzbühel den Gebirgs-Jägeroffizier Peter Jacob, den sie 1940 während der Dreharbeiten in Mittenwald kennengelernt hatte. Im Mai 1947 wurde Riefenstahl von der französischen Besatzungsmacht wegen angeblicher Depressionen in eine psychiatrische Anstalt in Freiburg eingewiesen, in der sie nach eigener Aussage mehrere Monate lang mit Elektroschocks behandelt wurde. In der Folge dieser Ereignisse zerbrach auch ihre Ehe mit Peter Jacob. Sie wurde noch 1947 geschieden. Zeitgleich tauchten 1948 auch Behauptungen auf, das ssie mit Hitler ein Verhältnis gehabt hätte. Diese waren nicht haltbar, sie stellten sich als bloßer „Gag“ eines Boulevardblattes heraus.

Nach Kriegsende war das ungeschnittene Tiefland-Filmmaterial in die Hände der französischen Besatzungsmacht gefallen, die es bis 1953 unter Verschluss behielt. Riefenstahl konnte Tiefland erst Ende 1953 fertigstellen, seine Uraufführung folgte am 11. Februar 1954 in Stuttgart.

Schon 1949 prozessierte Leni Riefenstahl gegen die Münchener Zeitschrift „Revue“ wegen der Behauptung, die Zigeuner-Komparsen nicht entlohnt und von ihrer Deportation ins „Zigeunerlager Auschwitz“ gewusst zu haben. Der Prozess endete zwar zu ihren Gunsten, das Thema aber wurde später dann von gewissen Kräften nur zu gerne wieder aufgenommen!

Als letztes Großprojekt reiste Leni Riefenstahl in den 60er Jahren nach Afrika und produzierte mehrere Fotobände über das Leben des einheimischen Volkes der Nuba (Mit dem Volk der Nuba verband Riefenstahl später eine lange Freundschaft, über Jahre besuchte sie diese Stämme regelmäßig). Ihre Fotoarbeiten gelten heute als die wohl wichtigsten historischen Dokumente über diese sudanesische Volksgruppe. Die zwischen 1962 und 1964 entstandenen Bilderfolgen zeigen die ursprüngliche Gesellschaft der Nuba Völker bevor sie durch die aktuell im Sudan laufenden militärischen Auseinandersetzungen und Bürgerkriege vernichtet wurden. Die afrikanischen Fotoserien von Leni Riefenstahl wurden 1964 in der Illustrierten “Kristall” und auch im “Time Life”-Magazin sowie im französischen “Paris Match” veröffentlicht. Erneut hatte Leni Riefenstahl ihre Fähigkeiten als große Künstlerin unter Beweis gestellt. Im Jahre 1973 veröffentlichte sie einen großen Bildband mit dem Titel „Die Nuba – Menschen wie vom anderen Stern“, mit dem ihr der internationale Durchbruch als Fotografin gelang. Diese Fotoserien dokumentieren vor allem das alltägliche Leben der Nuba und stellen heute ein einzigartiges Dokument der Menschheitsgeschichte dar. Noch im selben Jahr wurde ihr für ihre Verdienste um den Sudan von dessen Staatspräsident Dschafar an-Numairi ehrenhalber die sudanesische Staatsbürgerschaft verliehen (In Karthum, der Hauptstadt des Sudan, benannte man zwischenzeitig auch eine Straße nach ihr).

Nur noch ausländische Aufträge für weltberühmte Fotografin

Auch bei den Olympischen Spielen in München 1972 arbeitete sie wieder als Fotografin. Für die britische Zeitung  Sunday Times dokumentierte sie die Olympiade, keine deutsche Zeitung war zu einem solchen Auftrag bereit gewesen!

All ihre Erfolge und auch ihr hohes internationales Ansehen schützte sie aber nicht vor den Nachstellungen der bundesdeutschen „Gutmenschengesellschaft“. In den 1980er Jahren griff die Freiburger Filmemacherin Nina Gladitz (ein Mitglied der Anti-Atomkraftbewegung) die NS-Vorwürfe in ihrer Dokumentation “Zeit des Schweigens und der Dunkelheit” erneut auf. Riefenstahl sah sich durch den Film in ihrer Ehre verletzt und zog gegen Gladitz vor Gericht. In der zweiten und letzten Instanz entschied das Oberlandesgericht Karlsruhe, dass der Dokumentarfilm weiterhin die Aussage treffen dürfe, dass Riefenstahl die Sinti und Roma zwangsverpflichtet und nicht entlohnt habe. Herausschneiden musste Gladitz allerdings die Behauptung, Riefenstahl habe von der geplanten Deportation und Ermordung ihrer Komparsen gewusst.

In einem Interview mit der Frankfurter Rundschau am 27. April 2002 behauptete die fast hundertjährige Riefenstahl dann: „Wir haben alle Zigeuner, die in Tiefland mitgewirkt haben, nach Kriegsende wiedergesehen. Keinem einzigen ist etwas passiert.“ Nachdem der Verein Rom e. V. deswegen Strafantrag gestellt hatte, kam es zu einem staatsanwaltlichen Ermittlungsverfahren gegen Riefenstahl wegen „Verunglimpfung des Andenkens Verstorbener“, das jedoch aufgrund mangelnden öffentlichen Interesses eingestellt wurde. Die Filmemacherin mußte sich in einer Unterlassungserklärung verpflichten, derartige Behauptungen nicht länger aufrechtzuerhalten,und in einer Stellungnahme ihr Bedauern über die Verfolgung und das in den Konzentrationslagern erlittene Leid der Sinti und Roma äußern.

Am 8. September 2003 verstarb Deutschlands große Filmemacherin Leni Riefenstahl im Alter von 101 Jahren. Ihren umfangreichen Nachlass, eine wahre Fundgrube zur deutschen Film und Kulturgeschichte, überstellten ihre Erben der Stiftung preußischer Kulturbesitz. Durchaus der passende Platz für eine solche Sammlung, vor allem aber auch relativ sicher vor dem Zugriff politisch motivierter Standardlügner!